Mittwoch, 9. Januar 2008

Vorbereitung auf Singapur

Für alle, die vorhaben mich dieses Jahr in Singapur zu besuchen, seien hier mal einige Informationen zusammengestellt, die dem ein oder anderen den ersten Schock ersparen könnten...

In dieser hochmodernen Stadt, die von hohen, modernen Gebäuden geprägt und von einem hervorragenden Verkehrsnetz durchzogen wird, gibt es ein paar Traditionen, die die "Westlichkeit" dieses Bildes etwas in Mitleidenschaft ziehen....

# 1 Lange Finger- und Fußnägel. Vielfach bei Männern zu sehen. Dies ist Ausdruck von hohem Stand und zeigt, dass man in seinem Job seine Finger nicht schmutzig machen wird. Es sieht widerlich aus!

# 2 Haare. Viele der chinesischen (von den indischen ganz zu schweigen) Frauen rasieren sich nicht. Ein für einen Europäer wohl sehr ungewöhnlicher Anblick. Noch ungewöhnlicher wird einem jedoch zumute, wenn man im Gesicht eines älteren Herren entweder handlängen langes Haar eine Warze herunterwachsen sieht, oder die Herren beim Versuch sich einen Bart stehen zu lassen, ihre ungefähr vier dicken Barthaare am Kinn zur Schau stellen. Man stelle also fest, während der Haarwuchs am Bein also gesund vonstatten geht, ist es um gewohnte Männlichkeit zumindest bei den Chineses eher schlecht bestellt...

# 3 Reis zum Frühstück. Natürlich nicht jeden Tag. Manchmal gibt es auch Nudeln oder eine klare Fischsuppe. Es wird dreimal täglich warm gegessen (in vielen Familien fast nur Reis) und warum man von "so gesundem chinesischen Essen" spricht, ist mir beim Anblick der Food-Courts ein Rätsel.

# 4 Kurze Hosen. Auch wenn die Ausschnitte eher hochgeschlossen und teils bieder scheinen, so offenbart ein Blick zum unteren Teil der Mädels sehr viel Bein. Hosen sind hier kurz.

# 5 Warteschlangen. Während ich mich nur ungern in eine lange Schlange stelle und damit wohl Zustimmung bei fast allen meiner europäischen Mitmenschen bekomme, ist eine lange Warteschlange hier ein Zeichen für "da muss es was tolles geben - ran da"...

# 6 Wer zwei (oder mehr) Menschen in der Bahn oder auf der Straße oder wo auch immer wild herumdiskutieren sieht, der wird, wenn er genau hinhört immer wieder "laaaa" hören. Dieses "lah" ist zu vergleichen mit dem berlinerdeutschen "wa?!" und macht aus dem eh schon sehr chinesisch klingenden Englisch hier, zuweilen eine völlig neue Sprache.

# 7 Mücken. Ich wurde in Singapur bisher von noch keiner einzigen Mücke gestochen. Die Kampagnen, dass man in seiner Wohnung kein stehendes Gewässer haben sollte, sind sicher nicht der einzige Grund dafür. Mindestens einmal die Woche werden allein in unserem Condo die Büsche und Wiesen mit einer stark riechenden und qualmenden Substanz behandelt. Gleichsam laufen Menschen mit großen Gasmasken herum und machen behandeln jeglichen Zwischenraum mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Gedanken zum Umweltschutz? Hier noch nicht.

Diese Liste ist sicher nicht abschließend. Immer wieder fallen einem Kleinigkeiten auf, die so ganz anders sind, als man es gewohnt ist. Gestern in der Vorlesung musste ich feststellen, dass bestimmte Einheiten der hiesigen Armee mit N.S. abgekürzt werden. Meine Aufregung darüber verstand keiner...ein interessantes Volk ;)

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