Sonntag, 17. Februar 2008

恭喜发财/恭喜發財 -Gong Xi Fa Cai-

"Glückwunsch, Erfolg und Wohlstand" wünscht man sich seit geraumer Zeit im ostasiatischen Raum. Seit die Uhren am 6. Februar zwölf schlugen, begrüßt man hier das neue Jahr - das Jahr der Erd-Ratte.

Das chinesische Neujahrsfest ist zu vergleichen mit unserem Weihnachts- und Neujahrsfest, nur dass es hier auf einen Tag fällt und durch zahlreiche Vereinigungsessen über Tage hinweg zelebriert wird. Es ist die Zeit, in der Familien zusammenkommen und kleine Geschenke ausgetauscht werden. Straßen sind mit unzähligen roten Laternen verziert, in den Supermärkten werden Regale gekehrt, um sie mit unendlichen Variationen handgemachter Kekse und Nüssen zu füllen und die Menschen laufen rausgeputzt durch die Straßen. In diesen Tagen gilt es Traditionen zu leben und wer sich jenen nicht entgegenstellen möchte, sollte folgendes wissen:

Glück bringend in diesen Tagen sind...

  • ... das Öffnen von Fenstern und Türen, um das Glück während des Festes herein zu lassen.
  • ...Licht in der Nacht brennen zu lassen, um dem Glück den Weg ins Haus zu leuchten und böse Geister abzuschrecken.
  • ...süßes Essen, um das neue Jahr zu süßen (eine meiner Lieblingstraditionen).
  • ...das Haus für das neue Jahr zu putzen, damit das Glück gleich am ersten Tag Platz findet.
  • ...ein neues Paar Hausschuhe, welches im alten Jahr gekauft und seit dem ersten Tag getragen wird, bedeutet altes Reden und Gerüchte von sich abzustreifen.

Unglück bringend hingegen sind in diesen Tagen...

  • ...das Kaufen neuer Schuhe während der Neujahrestage, da das Wort Schuh (鞋子, Xiézi) homophon zum hochchinesischen Wort für schlecht, böse und ungesund (邪, Xié) ist.
  • ...das Schneiden der Haare während der Festlichkeiten, da das Wort Haar (发/髮, Fà) homophon mit dem Wort für Wohlstand (发/發, Fā) ist und man sich diesen wegschneiden würde. (Man beachte, dass die Kurzzeichen identisch sind.)
  • ...das Kehren des Bodens am ersten Tag, denn dies bedeutet das Glück wegzukehren.
  • ...über Tote zu sprechen ist ein Tabu und gilt als unheilvoll.
  • ...das Kaufen neuer Bücher während der Festlichkeiten, da das Wort Buch (書, Shū) homophon mit dem Wort Verlieren (输/輸, Shū) ist.
  • ...das Tragen weißer oder schwarzer Kleidung, da Schwarz die Farbe des Unglückes und Weiß die Beerdigungsfarbe ist.

Den krönenden Abschluss der Feierlichkeiten bot in diesem Jahr die große Chingay Parade, welche mit dem traditionellen Löwen- und Drachentänzen und futuristischen Inszenierungen den ein oder anderen, der nicht die Möglichkeit hatte an traditionellen Abendessen teilzunehmen, zumindest ein wenig in die Festlichkeit verhalf.

Da Singapur in diesem Jahr erstmals in der Geschichte ein Formel 1 Rennen ausführen wird, wurde die diesjährige Parade mit einem kleinen Vorgeschmack darauf eröffnet. Und so gestaltete sich dann der Abend: