Dienstag, 29. Juli 2008

Abgetaucht, und zwar auf Spanisch

Endlich war es soweit. Nachdem ich mich zunaechst um einen Tag im Flugdatum geirrt hatte, fuhr ich nun das zweite Mal um 6 Uhr morgens zum Flughafen, um - nun aber wirklich - meine allerliebsten Spanier in Empfang zu nehmen. Nach ein paar festen Umarmungen und den lang vermissten Kuesschen links und rechts machten wir uns auf, um Singapur ganz allmaehlich, ohne Eile oder Plan zu erkunden. Und so braeunten wir vor auf Sentosa und schlemmerten ein Kaesesueppchen daheim - denn das war die einzige Alternative zum sonst so "scharfen" Essen in Singapur (meine Geschmacksnerven sind entweder bereits tot oder meine Wertschaetzung verschiedener Wuerzungen ist einfach groesser...scharf war das meiste auf jeden Fall nicht im Geringsten!)

Zwei Tage spaeter war dann auch mein Rucksack gepackt. Viel brauchten wir nicht, da wir uns wohl eh die meiste Zeit im Wasser befinden wuerden. Ein bisschen mulmig war mir jedoch. Der Gedanke im grossen Ozean umherzutauchen und von den eigenartigsten Kreaturen umgeben zu sein, die mit Sicherheit mehr Kontrolle ueber Atmung und Bewegung haben als wir, ist ungewohnt, fremd und ein wenig gruselig. Doch was waere ein Abenteuer ohne ein bisschen Angst?!

Zunaechst ging es jedoch erst einmal nach Kuala Lumpur (KL). Kaum zu glauben, dass dies mein erstes Mal sein sollte, wo es doch quasi "um die Ecke" ist. So richtig schoen ist diese Stadt aber ehrlich gesagt nicht und mein Beweggrund waren eigentlich auch nur die "Tuerme". Die Petronas (Twin) Towers (fuer Omi: Petronas Zwillings Tuerme) hielten 6 Jahre lang den Weltrekord als das hoechste Bauwerk (1998 bis 2004), bevor sie von Taipei 101 abgeloest wurden. Mit 452 Metern Hoehe ist das Ding aber gerade einmal 87 Meter hoeher als der Fernsehturm in Berlin und das verschlaegt uns doch noch lange nicht den Atem, oder? ;)



Das groesste Gebaude steht jedoch derzeit in Dubai (wer ist ueberrascht?). Ein Wolkenkratzer von 636 Metern sticht dort in den Himmel und ueberholt so ziemlich jeden Fernsehturm oder Funkmast in der grossen weiten Welt, AUSSER den 1974-erbauten Funkmast von Warschau (jap, guck an, die Polen!). Dieser ragt 648,38 Meter in die Hoehe und bleibt damit seit mehr als drei Jahrzehnten ungeschlagen. (Jetzt waere wohl ein Fussballkommentar angebracht, aber wer mich kennt, weiss wie abwaegig das aus meiner Feder waere...obwohl ja Mast schon wie Fussball klingt...)

Nach einem gutem Essen im gegenueber liegenden Fernsehturm in KL ging es dann also endlich auf nach Tawau in Sabah, Borneo. Wer nun in alten Posts auf dieser Seite rumkramt sieht, dass Borneo schon einmal von mir erkundet wurde, und ja auch diesmal waren wir im malayischen (nicht im bruneiischen oder indonesischen Teil) dieser Insel. Allerdings war es diesmal nicht Sarawak (hiermit ist nicht meine allerliebste Volleyballpartnerin, Sarah Wack, gemeint), sondern Sabah, wo es angeblich das weltschoenste Tauchparadies gibt.

Nach einem unendlich erscheinenden Tag vor dem Bildschirm, andem wir ununterbrochen eine DVD mit spanischen Untertiteln und Tauchinstruktionen schauen mussten, absolvierten wir unseren schriftlichen Test. Jose Luis wusste alles besser und mindestens zwei meiner Fehler gingen auf sein Klugscheissertum zurueck...aber so kennen und lieben wir ihn eben :) Den Test haben wir alle bestanden und so ging es ab in die Heia und erwartungsvoll in den naechsten Tag.

Morgens um 8 sollte es losgehen. Wir kamen 20 Minuten (oder mehr) zu spaet und wurden nur mit einem "Die Spanier, he?" empfangen. Unser Tauchlehrer Tino aus Chemnitz, der sich hier vor sechs Jahren niederliess und damit seinen kleinen Lebenstraum erfuellte, war jedoch locker drauf und bereits am ersten Tag erkundeten wir das Riff um Sibuan, einer kleinen Trauminsel 30 Minuten per Boot entfernt von unserer Unterkunft. Zuvor muessen wir jedoch ueben. Brille absetzen und aufsetzen, Regulator aus dem Mund nehmen und um Hilfe schreien (haha, natuerlich nicht), im Wasser schweben und und und, und das alles unter Wasser. Was sein muss, muss eben sein.

Am Dritten Tag liehen wir dann auch eine Unterwasserkamera aus und folgendes kommt dabei heraus:



Schon irre, was da alles so herumschwimmt. Doch statt des Muffensausens waren wir am Ende eigentlich nur furchtbar entspannt, etwas muede und ein bisschen taub... ;)