Donnerstag, 12. Juni 2008

Die Nacht in Shenzhen

Da war er nun, der Tag, an dem es endlich nach China gehen sollte. - Nun eigentlich begann alles bereits einen Tag zuvor, als ich mir vorgenommen hatte, meinen grossen Koffer zu packen, um auch ja nichts zu vergessen! Gegen 15 Uhr schickte mir dann AirAsia, eine von mir mittlerweile sehr haeufig genutzte Budget-Airline, eine SMS, dass sich mein Flug von Kuala Lumpur nach Shenzhen um eine Stunde nach hinten verschiebe....Und all meine Plaene, gingen mit einem kleinen Piepsen meines Handys dahin...

Der Plan war es von Singapur nach Kuala Lumpur (KL), von KL nach Shenzhen und von hier nach Shanghai zu fliegen. Ankunft in Shanghai: Mitternacht. Konsequenz der Verschiebung: Bis nach Shenzhen nach Plan und die Nacht dort verbringen, um einen Flug nach Shanghai am Morgen darauf anzutreten.

Komplikationen gab es bis zur Ankunft in Shenzhen keine. Schnell fand ich jedoch heraus, dass Kommunikation in Shenzhen bereits kein einfaches mehr war und so entschied ich mich jeglicher Auseinandersetzung mit Menschen zu entziehen und einfach das kleine unbeleuchtete Plaetzchen auf der Bank in der zweiten Etage des Flughafens fuer mich zu beanspruchen.

Wenn auch nicht besonders bequem, so schlief ich doch nach einer Weile ein und traeumte von...China...oder so...

ALS PLOETZLICH zwei Augen mich anstarrten und sich ein Mund eifrig bewegte. Langsam kam auch erwachte auch mein Gehoersinn und so nahm ich den chinesischen Polizisten in all seiner Panik voll wahr. Ein langsam pruefender Blick um mich herum zeigte, dass ich kein Feuer zu befuerchten hatte und auch mein naechste Gedanke eines Flugzeugabsturzes konnte aufgrund atemberaubender Ruhe ausgeschlossen werden. Der Polizist lass nach einiger Zeit von mir ab und mein Koerper entschied zurueck in seiner komatoesen Schlaf zu kehren.

ALS PLOETZLICH ein neuer Polizist vor mir kniete und schrie: "Miss, Passport!"
Eifrig kramte ich in meiner Tasche und ueberreichte ihm meinen Ausweis. Visa hatte ich. Stempel auch. Es sollte also keine Probleme geben....was wenn doch?

"Miss", fuhr er ebenso panikerfuellt fort, "Sie muessen unten schlafen". "Mein Flug geht aber doch morgen in der Frueh von hier" - "Miss, ich verstehe nicht, bitte schlafen Sie unten! Folgen!" Und so folgte ich.

Ein bisschen mulmig war mir. Denn das genaue Problem verstand ich nicht; noch viel weniger erschliess sich mir die Loesung, die daran bestand mir eine Bank eine Etage tiefer zuzuweisen...

4 Studen spaeter konnte ich jedoch bereits zum lang ersehnten Check-in wandern. Die Nacht hinterliess ausser einer surrealen Begegnung mit verschiedenen Banken des Shenzhener Flughafens und seiner Polizei, nur ungefaehr 300 Mueckenstiche (Muecken! Ich habe seit meiner Umsiedelung nach Singapur nur zweimal unter diesen Viechern leiden muessen...was waren nochmal Muecken?)

Und nun sitze ich hier, in Shanghai, und bin offenbar einer neuen und sehr aufregenden Stadt in meinem Leben begegnet...

Fortsetzung folgt.

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