Montag, 10. Dezember 2007

40 Minuten Knacken, Kneten und Knochenbrechen

Meine Schultern sind der mit Abstand unentspannteste Teil meines Körpers. Da es in Singapur bekanntermaßen keinen Schnee gibt, Eiseskälte jedoch ein Zeichen von Wohlstand zu sein scheint, ist aus einer sonst leicht schmerzenden Verspannung ein wirkliches Problem geworden. Die Lösung: Eine feine Massage beim Chinesen....und das war so:

Der Taxifahrer setzte mich in einem unbekannten Stadtteil vor einem kleinen Laden ab - "Akupunktur und Massagen". Vorher gibt er mir noch die Nummer seines Arztes für den Fall, dass etwas schiefgeht. Mutig öffne ich die gläserne Tür zum 20 Quadratmeter großen Raum, in dessen hinteren Teil drei Liegen stehen. Ich schildere fachmännisch mein Leid und werde auf einen Hocker gedrückt - "Lass mich mal sehen". Zwei bis sechs gezielte Druckberührungen führen zu einem "Da haben wir es ja. Entspann dich, entspann dich, entsp *KNACK..." - während meine Schultern noch immer in ihrer Ausgangsposition weilen, schaue ich mit dem Gesicht auf den "Naturheiler" hinter mir. Langsam bewege ich den Kopf zurück in die Ausgangsposition. Langsam. Möglicherweise ist mein Genick gebrauchen. Möglicherweise ist mir etwas schwindlig, was mich auf die Frage "Jetzt besser?" ein bedüseltes "Ja" erwidern lässt. Ich werde zu meiner Liege geführt. Man schlägt mir eine Ganzkörpermassage vor - Ich bestehe darauf weder mit Po noch mit meinen Beinen Probleme zu haben, und los geht's.

40 Minuten Kneten, Kneifen, Knacken, zwischendurch ein leidendes Stöhnen von mir, die durch das Loch der Liege auf den Boden schaut und versucht zu entspannen...Da ich anschließend wohl noch immer etwas angespannt aussehe, werden abermals all meine Knochen geknackt. Ich traue mich nicht nach Akupunkturbehandlungen zu fragen und denke an die Nummer des Taxifahrers....

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